Wer Spindeln hört und nicht aus der Technik kommt, mag zuallererst an Dornröschen denken. Die arme Prinzessin stach sich mit der Spindel eines Spinnrades und fiel in einen hundertjährigen Schlaf. Gewindespindeln haben rein gar nichts mit Spinnen zu tun – und auch nicht mit Prinzessinnen! Dieses ziemlich coole technische Teil hat vielmehr die Aufgabe, eine rotatorische Bewegung umzuwandeln und findet ihren Einsatz vor allem im Maschinenbau.
Trapezgewindespindel oder Flachgewindespindel?
Gewindespindeln bestehen aus einer Gewindespinne, die entweder mit einem Trapezgewinde oder Flachgewinde versehen sind und demnach Trapezgewindespindeln oder Flachgewindespindeln heißen. Am Querschnitt kan man gut erkennen, warum es „Trapezgewinde“ heißt: Der Querschnitt zeigt die typische Trapezform, mit der das Gewinde ineinandergreift.
Trapezgewinde kommen aus verschiedensten Materialien auf den Markt, von Stahl über Edelstahl und Nichteisen-Metallen bis hin zu Legierungen. Alle diese Materialien können mit verschiedensten Oberflächenbehandlungen versehen werden. Gewindespindeln haben die Aufgabe, Drehbewegungen in Linearbewegungen umzusetzen. Diese Bewegung ist die Voraussetzung für geradlinige Antriebe, wie man sie in Werkzeugmaschinen, Spritzgießmaschinen oder Montagebändern vorfindet. Doch auch bei Antrieben von Fortbewegungsmitteln, vor allem zur See, spielen diese Teile eine wichtige Rolle.
Gewinde: Große Geschichte
Gewinde haben übrigens eine große Geschichte: Bereits Archimedes setzte Gewinde ein. Die so genannte „Archimedische Schraube“ war nichts anderes, als eine Schneckenförderanlage, also ein sich drehendes Gewinde aus Holz, das Wasser über eine Strecke nach oben befördern konnte.
Aus dem Mittelalter ist eine Abbildung von Francesco di Giorgio Martini erhalten, das einen Scherlastkran mit Holzspindel zeigt. Um den Transport schwerer Lasten musste sich der Meister wohl oder übel kümmern, war er doch mit der Fertigstellung zum Beispiel des Palazzo Ducale beauftragt oder mit dem Aufbau diverser Festungsanlagen.
Gewinde – coole Technik, nicht wahr?
